Unterricht

Lernen und Arbeiten an der Ferdinand-Krüger-Schule

Bei unserer Arbeit orientieren wir uns an folgenden Leitzielen:

Wir wollen unseren Schülerinnen und Schülern in ihrer schwierigen Lebenssituation schulisches Lernen ermöglichen, damit ein Stück Normalität in ihren Alltag bringen und auch Erfolgserlebnisse vermitteln. Der Aufbau eines positiven Selbstbildes ist ein wesentliches Ziel unserer pädagogischen Bemühungen.
Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler so unterrichten und fördern, dass sie in den schulischen Hauptfächern nach Möglichkeit den Anschluss an den Lernstand ihrer Heimatschule halten und möglichst problemlos an diese zurückkehren können. Dafür suchen wir den Kontakt und die Kooperation mit den Heimatschulen.
Wissens- und Persönlichkeitsentwicklung sind im unterrichtlichen Fördergeschehen aufeinander bezogen. Die Auseinandersetzung mit Auffälligkeiten des Lernens und/oder des Verhaltens steht im Mittelpunkt der pädagogischen Tätigkeit.


Lerninhalte und -methoden entsprechen der individuellen Bedürfnislage unserer Schülerinnen und Schüler.
Lernen bedeutet an unserer Schule auch soziales Lernen. Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler wieder gut und erfolgreich mit Anderen zusammenarbeiten können. Dies bedeutet, sie sowohl für die Bedürfnisse und Vorstellungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler zu sensibilisieren als auch ihnen dabei zu helfen, ein realistisches Bild ihrer eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen zu bekommen.
Die Vielfalt der Krankheitsbilder und die sich stetig verändernden Anforderungen im Bereich von Schule erfordern von uns die Bereitschaft zu regelmäßigen Fortbildungen.
Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit Therapeuten, Ärzten und dem Pflegepersonal der Klinik und beziehen deren Ziele in unsere Unterrichts- und Förderplanung mit ein.
Wir entwickeln in Zusammenarbeit mit der Klinik und der Heimatschule Perspektiven für die schulische Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler.

Organisation von Unterricht


In der Regel erhalten die Schülerinnen und Schüler der Ferdinand-Krüger-Schule 10-15 Unterrichtsstunden pro Woche. Der Unterricht findet in der Zeit von 8.10 – 14.10 Uhr statt und ist in sechs Unterrichtsstunden von 45 Minuten aufgeteilt. Zwischen den Unterrichtsstunden sind jeweils 10 Minuten für den Weg von der Klinik zur Schule (bzw. zurück dorthin) eingeplant. Vorrangig werden die „Kernfächer“, d.h. Mathematik, Deutsch und Englisch unterrichtet. Je nach Schulform kommen weitere Fremdsprachen (z.B. Französisch) oder Wahlpflichtfächer der jeweiligen Schülerinnen und Schüler hinzu. Grundsätzlich gilt das Klassenlehrerprinzip, d.h. der/die Klassenlehrer(in) erteilt die Mehrzahl der Unterrichtsstunden bzw. -fächer und ist verantwortlich für den Kontakt mit der Heimatschule und der Klinik. Bei älteren Schülerinnen und Schülern wird in einigen Fächern auch Fachunterricht durch andere Kollgen angeboten. Neben diesen Rahmenbedingungen sind für die Organisation des Unterrichts in der Ferdinand-Krüger-Schule weitere Faktoren von Bedeutung:

Individuelle Situation der Schülerinnen und Schüler


An erster Stelle steht die aktuelle individuelle psychische/ somatische Situation der Schülerinnen und Schüler. Sie bildet neben den Lerninhalten der Heimatschule die Grundlage der schulischen Förderung des jeweiligen Schülers. Die Dauer bzw. der Umfang der Unterrichtsstunden, die Gruppengröße und auch die Auswahl der Unterrichtsinhalte orientieren sich daran. In begründeten Einzelfällen kann eine Einzelbschulung erforderlich sein. Ärzte und Therapeuten werden in diese Entscheidungen einbezogen.

Räumliche Sitation


Wie bereits beschrieben wurde, sind die meisten Klassenräum mit einer durchschnittlichen Fläche von 14 Quadratmetern nur für den Unterricht mit einer Lerngruppe von bis zu drei Schülerinnen und Schülern geeignet.

Therapeutisch-organisatorische Vorgaben der Klinik


Zeitliche Vorgaben der Klinik im Vormittagsbereich haben Einfluss auf unsere Stundenplanung. Nach unseren Kooperationsvereinbarungen werden die Zeiten der jeweiligen Stationen bzw. der Tagesklinik für Gruppentherapie und Motopädie im Vormittagsbereich mit Vorrang vor Unterricht berücksichtigt.

Lern- und Leistungsbeurteilung/ Schullaufbahnberatung


Nach Beendigung des Unterrichts durch die Schule für Kranke wird ein Bericht über die schulischen Inhalte sowie das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten der Schülerinnen und Schüler erstellt und in der Regel nach einer Woche an die Heimatschule geschickt. Die Ferdinand-Krüger-Schule kann eine Leistungsbeurteilung abgeben und ggf. (Zeugnis-) Noten vorschlagen. In Ausnahmefällen kann die Schule für Kranke auch (in Kooperation mit der Heimat- oder einer Gastschule) Schulabschlüsse vergeben. Die Teilnahme an zentralen Prüfungen ist unter diesen Rahmenbedingungen ebenfalls möglich und wird seit Jahren praktiziert.

Die Schullaufbahnberatung ist Teil der Elternarbeit und der Kooperation mit der Heimatschule. Oft kann durch den Krankheitsverlauf ein vor der Erkrankung begonnener schulischer Weg nicht fortgesetzt werden. In gemeinsamen Gesprächen mit der Schülerin bzw. dem Schüler, den Eltern, Therapeuten, Heimatschulen und ggf. anderen Personen (Jugendamt, Bundesagentur für Arbeit..) soll nach neuen, gangbaren Wegen gesucht werden.