Schulprogramm

Schulprogramm

Stand: März 2012

1. überarbeitete Auflage

Inhaltsverzeichnis

0 Einleitung

1 Ferdinand-Krüger-Schule: Wir stellen uns vor
2 Unsere Schülerinnen und Schüler
3 Lernen und Arbeiten an der Ferdinand-Krüger-Schule
3.1 Primarstufe
3.2 Sekundarstufe I und II
4 Rückschulungskonzept
5 Kooperationen
6 Fortbildungsplanung
7 Ausblick: Schulentwicklung

0 Einleitung

Die Ferdinand-Krüger-Schule, Städtische Schule für Kranke, konnte im Jahre 2007 stolz auf ihr 20jähriges Bestehen zurückblicken. Dieses Jubiläum wurde zusammen mit den an der Schule Tätigen, mit Vertretern der Bochumer Schul-und Kommunalverwaltung, mit der Schulaufsicht aus Arnsberg, mit der Klinikleitung und der Klinikverwaltung, mit dem Therapeuten- und Pflegeteam der Klinik, mit Vertretern der Heimatschulen, befreundeten Schulen aus dem Förderschulbereich und anderen Klinikschulen und insbesondere den Schulen aus dem Schulzentrum Südwest festlich begangen werden. Aber auch unsere Schüler waren an den Feierlichkeiten mit Beiträgen beteiligt, ein großes Spielfest mit einem Zauberer als Höhepunkt bildete besonders für unsere Schüler den Höhepunkt der Feierlichkeiten.

„Ferdinand-Krüger-Schule – eine Schule mit Herz“ war das Motto des Jubiläums und stellt zugleich unseren Anspruch und unser Selbstverständnis dar.

Seit der ersten Überarbeitung des Schulprogramms im Jahre 2005 sind nun sechs Jahre ins Land gegangen. In dieser Zeit haben uns einige verdiente Kolleginnen und Kollegen verlassen und sind in den wohlverdienten Vorruhe- oder Ruhestand gegangen. Den Kolleginnen und den Kollegen sei an dieser Stelle für die geleistete Arbeit und das langjährige Engagement herzlichst gedankt. Wir haben zwischenzeitlich auch „neue“ Kolleginnen und Kollegen teils durch Versetzungen (3), teils durch Abordnungen (1) und Neueinstellungen (2) gewinnen können. Insgesamt wurde unser Kollegium durch die Neuzugänge bereichert (und zudem verjüngt).

Leider hat sich diese erfreuliche Entwicklung nicht in gleicher Weise auf die räumlichen Bedingungen unserer Schule ausgewirkt: Wir mussten den Werkraum opfern, um Platz für einen benötigten Klassenraum zu schaffen und haben so keine Möglichkeit mehr, den für viele unserer Schülerinnen und Schüler wichtigen handwerklichen Aspekt anzubieten. Aus Platznot wurde die Lehrküche zu einem „multifunktionalen“ Kunst- und Büroraum umfunktioniert. Die unbefriedigenden räumlichen Bedingungen, die nur mit Kunstlicht beleuchteten Flure, kleine Klassenräume, fehlende Frei- und Pausenflächen und fehlende Fachräume für Kunst, Werken und Naturwissenschaften werden an anderer Stelle konkreter dargestellt. Der seit Jahren geforderte (und versprochene) Schulneubau ist derzeit „auf Eis“ gelegt, da weder Klinik- noch Schulträger über die notwendigen Mittel zur Realsierung verfügen bzw. andere Prioritäten setzen …

Dennoch hatten wir in den letzten Jahren auch Lichtblicke zu verzeichnen: Die großzügige Spende, vermittelt durch die bekannten Bochumer Polizisten Toto und Harry, wurde teilweise für den Umbau und die Einrichtung eines Lernzentrums verwendet: vier Computer mit Internetanschluss wurden angeschafft neben einer Vielzahl von Büchern und anderen Materialien . Mit Hilfe weiterer, großzügiger Spender konnte unser Förderverein, der 2007 gegründet wurde, neben vielen anderen nützlichen und notwendigen Dingen kindgerechtes Pausenspielzeug anschaffen. Auch das von einer Bochumer Künstlerin, mit Unterstützung einer Kollegin, gestaltete Verschönerungsprojekt für den Pausenflur (2009-2010) war für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung und hat unsere Schule farbiger und freundlicher werden lassen.

Unsere Schulkonferenz wurde durch Errichtungsbeschluss vom 11.03.2009 gemäß §75 SchulG eingerichtet und wird in der Regel zweimal jährlich einberufen.

Die Ferdinand-Krüger-Schule entwickelt sich, wie alle Klinikschulen, angesichts immer kürzerer Verweildauer unserer Schüler, zu einer „Diagnosestation“: ca. 30-40% unserer Schüler wechseln nach dem Klinikaufenthalt und der Schulzeit in der Ferdinand-Krüger-Schule ihre Heimatschule bzw. wechseln in eine andere Klasse. Diese Schul- und Klassenwechsel pädagogisch sinnvoll und nachhaltig zu organisieren, ist angesichts der kurzen zur Verfügung stehenden Beobachtungszeit, eine große Herausforderung für die Zukunft.

Auch der Bedarf für die schulische Betreuung der Schülerinnen und Schüler, die nach dem Klinikaufenthalt noch auf die Unterbringung/einen Schulplatz in einer „neuen“ Schule warten, nimmt ständig zu.

Seit dem Schuljahr 2009/2010 betreuen wir verunfallte Kinder und Jugendliche im Klinikum Bergmannsheil schulisch. Diese pädagogisch wichtige Aufgabe stellt an die dort unter-richtenden Lehrerinnen und Lehrer besondere Anforderungen und fordert ein sehr hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Flexibilität.

Uns Lehrerinnen und Lehrer wird durch den mit der hohen Fluktuation der Schülerschaft verbundenen Zeitdruck sowie durch die Zunahme der Schwere der psychischen Erkrankun-gen sehr viel Kraft und Flexibilität abverlangt.

An dieser Stelle mein Dank an alle Kolleginnen und Kollegen im Schulbereich und im Sekretariat, die sich trotz aller Schwierigkeiten der verantwortungsvollen Aufgabe täglich neu stellen und ihr Bestes geben.

Uns allen wünsche ich, dass wir weiterhin trotz der ungünstigen räumlichen Rahmen-bedingungen weiter so vertrauensvoll, kollegial und konstruktiv zusammenarbeiten – nicht zuletzt für das Wohl der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler.
Bochum, im März 2012

Gerd Julius

Schulleiter

1 Ferdinand-Krüger-Schule: Wir stellen uns vor

Unsere Schule ist eine „Städtische Klinikschule“ und unterrichtet als „Schule eigener Art“ Kinder und Jugendliche aller Schulformen, die in der VALEARA Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie für voraussichtlich mindestens vier Wochen aufgenommen werden.

Seit den Anfangstagen der Klinik, die seit 1987 besteht, hat die Ferdinand-Krüger-Schule den Auftrag, die schulische Versorgung dieser Schülerinnen und Schüler sicherzustellen. Es werden dort durchschnittlich 62 Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichsten psychischen Störungen/Krankheiten (vgl. auch Kapitel 2.1) stationär und teilstationär behandelt.

Stationärer Bereich:

Insgesamt 6 Gruppen, sortiert nach „Farben“

Orange I: Jugendlichenstation; Alter: 16-18

Orange II: Jugendlichenstation; Alter: 13-15

Gelb: jugendpsychiatrische Behandlung; Alter: 12-18

Blau: akutpsychiatrischer Bereich; alle Altersstufen

Grün-klein: Altersstufe 6-10 (Primarbereich)

Grün-groß: Altersstufe 11-13 (Sekundarbereich)
Teilstationärer Bereich / Tagesklinik mit zwei Stationen:

TK I: Altersgruppe (ab 4) 6-10 (Primarbereich)
TK II: Altersgruppe 11-13 (Sekundarbereich)

Seit dem 01.09.2009 unterrichten wir ebenfalls Schülerinnen und Schüler an einem Teil-standort der FKS im Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bochum.

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil befindet sich von der Ferdinand-Krüger-Schule acht Kilometer entfernt im Stadtteil Ehrenfeld. In der Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzte werden akute und postakute Behandlungen von rückenmarkverletzten Patienten durchgeführt. Die Dauer des stationären Aufenthaltes liegt bei neunzig Tagen. Diese Schülerinnen und Schüler müssen im Krankenzimmer am Bett, teilweise in Anwesenheit anderer erwachsender Mitpatienten, im Aufenthaltsraum oder im Zimmer der Krankenschwestern beschult werden.

Unsere Schülerinnen und Schüler kommen vorwiegend aus dem Einzugsgebiet Bochum und dem Ennepe – Ruhr – Kreis, teilweise auch aus anderen Städten und Gemeinden.

In der Regel werden die Schüler in den Räumlichkeiten der Schule beschult, in die sie selbständig vom Klinikgebäude aus gehen oder bei Bedarf auch vom Pflegepersonal dorthin begleitet werden. Ist die psychische/gesundheitliche Situation einzelner Kinder/Jugendlicher so schwierig, dass eine Beschulung innerhalb des Schulgebäudes aktuell eine Überforderung darstellt, kann im Einzelfall nach Rücksprache mit der Klinik eine Beschulung auf der Station stattfinden.
Wo wir uns befinden/wie wir ausgestattet sind

Die Ferdinand-Krüger-Schule hat ihren Sitz im ehemaligen HELIOS St. Josefs-Hospital Bochum-Linden, einem Akutkrankenhaus der Grund- und Regelversorgung für die Bevölkerung des Bochumer Südwestens. Im Dachgeschoss dieses 1885 gegründeten Krankenhauses befinden sich die Räumlichkeiten der Ferdinand-Krüger-Schule. Unser Namensgeber, Ferdinand Krüger, war von 1885 bis 1915 Chefarzt dieses Krankenhauses.

Unsere Schülerinnen und Schüler befinden sich stationär und teilstationär in der VALEARA Klinik für Kinder- und Jugnedpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, einem eigenständigen Gebäude in der Nähe des ehemaligen HELIOS – St. Josefs – Hospitals. Die Schülerinnen und Schüler erreichen die Schule mittels eines fünfminütigen Fußweges und einer Treppe über drei Etagen. Ein Aufzug steht nicht zur Verfügung. Sind Schülerinnen oder Schüler weglaufgefährdet, so erfolgt der Hin- und Rückweg in Begleitung des Klinikpersonals.

Unsere Räumlichkeiten sind sehr klein und beengt: Der Grundriss der Schule besteht aus zwei langen, schmalen, fensterlosen Gängen, von denen einer für die Primarstufe als Pausenraum dient. Von den Fluren gelangt man zu den Klassenräumen, die ursprünglich Schlafkammern für die ehemals hier arbeitenden Nonnen waren.

Der Schule stehen ein Sekretariat, ein Schulleiterzimmer, zwölf Klassenräume, ein Gruppen-raum, zwei Lehrmittelräume und ein Lehrerzimmer zur Verfügung. Die Hälfte der Klassen-räume hat eine Dachschräge. Insgesamt sind die Klassenräume ca. vierzehn Quadratmeter groß und bieten Platz für Lerngruppen mit jeweils bis zu vier Schülerinnen und Schülern. Der einzige größere Raum wird für übergreifende Unterrichtsaktivitäten wie z.B. Musik, Metho-dentraining, Bibliothekstunde und Englischunterricht genutzt. Zusätzlich erfolgt die Nutzung als Pausenraum für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen.

Die baulichen Einschränkungen haben zur Folge, dass insbesondere der Unterricht in größeren Lerngruppen sowie die Arbeit an jahrgangsübergreifenden Projekten nur in geringem Umfang stattfinden kann. Hierdurch wird die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Reintegration deutlich erschwert und behindert. Die beschriebenen un-günstigen räumlichen Bedingungen der Schule wurden auch bei einer Begehung durch Vertreter der Bezirksregierung Arnsberg (Schul- und Fachaufsicht) 2009 festgestellt. Neben den (zu) kleinen Klassenräumen wurden insbesondere das Fehlen von Fachräumen für den naturwissenschaftlichen Bereich sowie das Fehlen von ausreichenden und kindgerechten Pausenfreiflächen angeführt.

Im neuesten Schulentwicklungsplan der Stadt Bochum (2010 – 2015 Teilplan Förderschule) wird die Unterbringung der Ferdinand-Krüger-Schuler im Dachgeschoss des ehemaligen HELIOS- St.Josefs Hospitals auch aus Sicht des Schulträgers als äußerst problematisch bezeichnet. Daher sieht das Schulverwaltungsamt der Stadt Bochum die Notwendigkeit, „zeitnah“ einen bedarfsgerechten Neubau auf dem Klinikgelände zu errichten.
Wer bei uns arbeitet

Das Kollegium besteht derzeit aus zwölf Kolleginnen und Kollegen: unserem Schulleiter sowie acht weiteren Förderschullehrern/-innen, einer Kollegin mit dem Lehramt für Grund-, Haupt- und Realschule sowie zwei Lehrerinnen mit der Lehrbefähigung für die Sekundarstufen I und II (Lehrämter: Gymnasium und Berufskolleg)

Zum Kollegium zählt ferner eine Kollegin des benachbarten Theodor-Körner-Gymnasiums (TKS). Diese ist mit momentan (nur) vier Unterrichtsstunden an die Ferdinand-Krüger-Schule abgeordnet und unterrichtet Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II im Fach Mathematik.

Unsere Sekretärin arbeitet jeweils vormittags von Montag bis Donnerstag. Einen eigenen Hausmeister für die Schule gibt es nicht. Mitarbeiter des technischen Dienstes der VALEARA Klinik stehen bei Anfrage für anfallende Arbeiten zur Verfügung. Der Hausmeister des Schulzentrums Südwest steht uns für Postdienste zur Verfügung. Eine Raumpflegerin der VALEARA Klinik ist für die Reinigung unserer Schulräume zuständig.

2 Unsere Schülerinnen und Schüler

Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen

Die zur Behandlung in der VALEARA Klinik stationär und teilstationär aufgenommenen Kinder und Jugendlichen zeigen Störungen und Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum der Fachgebiete der Kinder-und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psycho-therapie.

Hierzu gehören unter anderem:

*Depressionen und andere affektive Störungen
*Angst- und Zwangsstörungen
*Schulabsentismus aufgrund einer psychischen Erkrankung (z. B. Trennungsangst)
*Verhaltensstörungen unterschiedlicher Ursache
*Computer- und Internetabhängigkeit
*Psychosen
*Psychosomatische Krankheitsbilder
*Störungen im Essverhalten wie Anorexie und Bulimie
*Patienten mit psychischer und körperlicher Erkrankung
*Psychische Ausnahmezustände und Krisen
*Selbstverletzung und Suizidalität
*Entwicklungsstörungen und Störungen des Sozialverhaltens bei Vorliegen weiterer
psychischer Störungen
*Anpassungsstörungen, Posttraumatische Belastungsstörungen und Zustand nach
sexuellem Missbrauch und sexueller Misshandlung
Kinder und Jugendliche mit Neurotraumatologien und Rückenmarkverletzungen im Teilstandort Bergmannsheil

In der Abteilung für Neurotraumatologie und Rückenmarkverletzte werden nicht nur erwach-sene Patienten behandelt, sondern auch polytraumatisierte querschnittgelähmte Kinder und Jugendliche. In den letzten 20 Jahren wurden dort Kinder ab dem 3. Lebensjahr bis hin zu Jugendlichen, die vor dem Abitur standen, medizinisch betreut. Bei den Erkrankungen ist zu berücksichtigen, dass Rückenmarkverletzungen eine äußerst starke Ausprägung haben können, so dass sich eine komplette Querschnittlähmung mit permanenter Beatmungspflicht ergeben kann. Leichtere Verletzungen können mit einer inkompletten Querschnittlähmung die Gehfähigkeit wieder erreichen. Je nach Verletzungsschwere sind stationäre Therapien zur Behandlung der Querschnittsymptomatik von einem halben Jahr, in Ausnahmefällen 9 Monate und länger notwendig. Die stationäre Regelbehandlungszeit beträgt im Mittel 90 Tage.

3 Lernen und Arbeiten an der Ferdinand-Krüger-Schule

Grundsätze / Leitlinien / Ziele

Neben den Richtlinien für den Unterricht kranker Schülerinnen und Schüler aus dem Jahre 1985 orientieren wir uns in unserer Arbeit auch an den Empfehlungen der Kultus-ministerkonferenz zum Förderschwerpunkt Unterricht kranker Schülerinnen und Schüler (1998) sowie an der “Europäischen Charta für Erziehung und Unterricht von kranken Kindern und Jugendlichen im Krankenhaus und zu Hause“ aus dem Jahre 2000, welche von der Generalversammlung der Europäischen Vereinigung der Krankenhauslehrer (H.O.P.E.) ver-abschiedet wurde.

Ausgehend von diesen grundsätzlichen Richtlinien lassen sich für unsere Arbeit an der Ferdinand-Krüger-Schule folgende Leitziele formulieren:
Wir wollen unseren Schülern in ihrer schwierigen Lebenssituation schulisches Lernen ermöglichen, damit ein Stück Normalität in ihren Alltag bringen und auch Erfolgserlebnisse vermitteln. Der Aufbau eines positiven Selbstbildes ist ein wesent-liches Ziel unserer pädagogischen Bemühungen.

Wir wollen unsere Schüler so unterrichten und fördern, dass sie in den schulischen Hauptfächern nach Möglichkeit den Anschluss an den Lernstand ihrer Heimatschule halten und möglichst problemlos an diese zurückkehren können. Dafür suchen wir den Kontakt und die Kooperation mit den Heimatschulen.

Wissensvermittlung und Persönlichkeitsentwicklung sind im unterrichtlichen Förder-geschehen aufeinander bezogen. Die Auseinandersetzung mit Auffälligkeiten des Lernens und/oder des Verhaltens steht im Mittelpunkt der pädagogischen Tätigkeit.

Lerninhalte und –methoden entsprechen der individuellen Bedürfnislage unserer Schüler und Schülerinnen.

Lernen bedeutet an unserer Schule auch soziales Lernen. Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler gut und erfolgreich mit anderen zusammen arbeiten können. Dies bedeutet, sie sowohl für die Bedürfnisse und Vorstellungen ihrer Mit-schüler und Mitschülerinnen zu sensibilisieren als auch ihnen dabei zu helfen, ein realistisches Bild ihrer eigenen Fähigkeiten und Vorstellungen zu bekommen.

Die Vielfalt der Krankheitsbilder und die sich stetig verändernden Anforderungen im Bereich von Schule erfordern von uns die Bereitschaft zur regelmäßigen Fortbildung.

Wir stehen im regelmäßigen Austausch mit Therapeuten und Ärzten der Klinik und beziehen deren Ziele in unsere (Förder-) Planung mit ein.

Wir entwickeln in Zusammenarbeit mit Klinik und Heimatschule Perspektiven für die schulische Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler.
Organisation von Unterricht

In der Regel erhalten die Schülerinnen und Schüler der Ferdinand-Krüger-Schule 10 – 15 Unterrichtsstunden pro Woche. Der Unterricht findet in der Zeit von 8.10 –14.10 Uhr statt und ist in sechs Unterrichtsstunden von 45 Minuten aufgeteilt. Zwischen den Unterrichtsstunden sind jeweils 10 Minuten für den Weg von der Klinik zur Schule (bzw. zurück dorthin) einge-plant. Vorrangig werden die „Kernfächer“, d.h. Mathematik, Deutsch, Englisch unterrichtet. Je nach Schulform kommen weitere Fremdsprachen (z.B. Latein, Französisch) oder Wahl-pflichtfächer der jeweiligen Schülerinnen und Schüler hinzu.

Grundsätzlich gilt das Klassenlehrerprinzip, d.h. der/die Klassenlehrer(in) erteilt die Mehrzahl der Unterrichtsstunden bzw. -fächer und ist verantwortlich für den Kontakt mit der Heimatschule und der Klinik. Bei älteren Schülerinnen und Schülern wird in einigen Fächern (z.B. im Bereich der zweiten und dritten Fremdsprache) auch Fachunterricht durch andere Kollegen angeboten.

Die ständige Fluktuation der Schülerschaft durch Entlassungen und Neuaufnahmen erfordert eine flexible Planung bzw. Gestaltung des Unterrichts.
Neben diesen allgemeinen Rahmenbedingungen sind für die Organisation des Unterrichts in der Ferdinand-Krüger-Schule weitere Faktoren von Bedeutung:
Individuelle Situation der Schüler und Schülerinnen

An erster Stelle steht die aktuelle individuelle psychische/somatische Situation der Schülerinnen und Schüler. Sie bildet neben den Lerninhalten der Heimatschule die Grundlage der schulischen Förderung des jeweiligen Schülers. Die Dauer bzw. der Umfang der Unterrichtsstunden, die Gruppengröße und auch die Auswahl der Unterrichtsinhalte orientieren sich daran. In begründeten Einzelfällen kann eine Einzelbeschulung erforderlich sein. Ärzte und Therapeuten werden in diese Entschei-dungen einbezogen.
Räumliche Situation

Wie bereits beschrieben wurde, sind die meisten Klassenräume mit einer durchschnittlichen Fläche von 14m² nur für den Unterricht mit einer Lerngruppe von bis zu drei Schülerinnen und Schülern geeignet. Die Bildung von größeren Lerngrup-pen ist dadurch erheblich erschwert bzw. eingeschränkt. Somit können wichtige soziale Lernziele nur eingeschränkt erreicht werden.
Therapeutisch-organisatorische Vorgaben der Klinik

Zeitliche Vorgaben der Klinik im Vormittagsbereich haben Einfluss auf unsere Stundenplanung. Nach unseren Kooperationsvereinbarungen werden die Zeiten der jeweiligen Stationen bzw. der Tagesklinik für Gruppentherapien und Motopädie im Vormittagsbereich mit Vorrang vor Unterricht berücksichtigt. Da Schülerinnen und Schüler gleichen Alters und gleicher Schulstufe häufig auf verschiedenen Stationen mit unterschiedlichen Therapiezeiten behandelt werden, erschwert dies die Unter-richtsorganisation.
Förderdiagnostik/Förderplan

Die schulische Förderung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher bezieht sich nicht allein auf unterrichtsfachliche Themen und Aspekte. Unsere Schülerinnen und Schüler weisen durch ihre erschwerte Lebenssituation und die psychiatrischen Krankheitsbilder sonderpädagogischen bzw. besonderen pädagogischen Förderbedarf auf. Die Schülerinnen und Schüler benötigen eine ganzheitlich ausgerichtete Förderdiagnostik als Ausgangspunkt unterrichtlicher Bemühungen. Diese Förderbedürfnisse können zumeist den Persönlichkeits- und Entwicklungsbereichen der Emotionalität und Soziabilität zugeordnet werden.

Darüber hinaus weisen viele unserer Schülerinnen und Schüler Beeinträchtigungen in weite-ren Entwicklungsbereichen (Wahrnehmung; Kognition; Motorik; Kommunikation und Sprache; Lern- und Arbeitsverhalten) auf.

Ziel der Förderdiagnostik ist die Erfassung und Darstellung von Stärken und Schwächen des jeweiligen Kindes sowie die hieraus abgeleitete diagnosegeleitete individuelle Förderung.

„Der individuelle Förderplan ist zentrales Instrument der Qualitätssicherung sonder-pädagogischer Förderung: sein zentrales Leitziel ist die Individualisierung aller Maßnahmen und Hilfen. Er fasst unter diesem Leitziel die individuellen diagnostischen Ergebnisse, die Förderziele, die nächsten Handlungsschritte, notwendige personelle und sächliche Ressourcen, Zuständigkeiten, Förderzeiträume und Evaluationszeitpunkte zusammen.“ („Standards der sonderpädagogischen Förderung“ in: Zeitschrift für Heilpädagogik 02/ 2008, Seite 47ff., Würzburg: 2008)

Für alle Schülerinnen und Schüler der Ferdinand-Krüger-Schule werden individuelle Förder-pläne erstellt.

Verfahrensweisen/Ablauf:

Diagnose- und Beobachtungsphase (ca. 2 Wochen) mit Austausch / Einbezug der therapeutischen Ziele und Maßnahmen, insbesondere Ergebnisse der diagnostischen Verfahren / Tests sowie Visiten und Fallbesprechungen (möglichst innerhalb von 2-3 Wochen nach Aufnahme)

Aussagen der Heimatschulen über fachliche Inhalte (Stoffpläne); Aussagen zu den Schülerleistungen (hierzu wird ein Fragebogen per Fax an die Heimatschule ge-schickt; Vorlage schnellstmöglich)

Erstellen eines Förderplans ab der 3. (Schul-) Woche mit den Elementen: päd.- thera-peutische Ausgangslage; Festlegung der vorrangigen Ziele für die nächsten Wochen; Förderangebote / Fördermaßnahmen; prozessbegleitende Evaluation (vgl. Muster Dokumentationsform Förderplan).

Vorlage bei Abgabe Schulbericht – Verbleib in der Schülerakte
Lern- und Leistungsbeurteilungen

Nach Beendigung des Unterrichts durch die Schule für Kranke wird ein Bericht über die schulischen Inhalte und Leistungen der Schülerinnen und Schüler erstellt und in der Regel nach einer Woche an die Heimatschule geschickt. Die Ferdinand-Krüger-Schule kann eine Leistungsbeurteilung abgeben und ggf. (Zeugnis-) Noten vorschlagen. In Ausnahmefällen kann die Schule für Kranke auch (in Kooperation mit der Heimat- oder einer Gastschule) Schulabschlüsse vergeben. Die Teilnahme an zentralen Prüfungen ist unter diesen Rahmenbedingungen ebenfalls möglich und wird seit Jahren praktiziert. Dies geschieht in Absprache mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten.

Möglichkeiten eines Nachteilausgleiches werden in besonderen Härtefällen mit der Heimatschule beraten.

Schullaufbahnberatung

Diese ist Teil der Elternarbeit und der Kooperation mit der Heimatschule. Oft kann durch den Krankheitsverlauf ein vor der Erkrankung begonnener schulischer Weg nicht fortgesetzt werden. In gemeinsamen Gesprächen mit der Schülerin bzw. dem Schüler, den Eltern, Therapeuten, Heimatschulen und ggf. anderen Personen (Jugendamt; Bundesagentur f. Arbeit…) soll nach neuen gangbaren Wegen gesucht werden.

3.1 Primarstufe

Da jeder Schüler an seinem individuellen Lernstoff der Heimatschule weiter arbeitet, arbeiten die Lehrkräfte der Ferdinand-Krüger-Schule flexibel und planen den Unterricht für jede einzelne Schülerin bzw. für jeden einzelnen Schüler individuell.
Erziehung und Unterricht in der Unterstufe

Bei vielen der Schülerinnen und Schüler im Elementarbereich wird ein sogenanntes Aufmerksamkeits-Defizit-(Hyperaktivitäts-) Syndrom (AD[H]S) diagnostiziert. Sie haben Probleme, sich an Regeln zu halten, die für ein erfolgreiches gemeinsames Lernen einer Klasse von grundlegender Bedeutung sind und verhalten sich oppositionell. Aber auch depressive Schülerinnen und Schüler im Grundschulalter stellen eine zunehmend wachsende Gruppe dar.
Im Vordergrund der Förderung stehen:
im Entwicklungsbereich des sozialen Verhaltens:
Klare Grenzsetzungen und verbindliche Verhaltensregeln:

Verstärkung von situativ angemessenem Verhalten durch

Verstärkersysteme, individuelle Verträge und tägliche Reflexionen

Einbindung in den sozialen Kontext einer Lerngruppe

Aufbau bzw. Ausbau von Strategien zur angemessenen Bewältigung
von Interessenkonflikten

Zurückstellen eigener Bedürfnisse, Übungen zur Eigen- und Fremdwahrnehmung
im Entwicklungsbereich des Lern- und Arbeitsverhaltens:
Ausbau einer konsequenten Arbeitshaltung

Maßnahmen zur Schaffung von Lernmotivation

Aufbau einer intrinsischen Lernmotivation

Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration

im Entwicklungsbereich der Emotionalität:
Positives Selbstwertgefühl vermitteln

Wertschätzung der eigenen Persönlichkeit

Gewährleistung der schulischen Beziehungssicherheit
Bibliothek

Derzeit wird ein Konzept zur Einrichtung einer mobilen Bibliothek mit dem Ziel entwickelt, die Lesemotivation der Schülerinnen und Schüler auch in der kurzen Verweilzeit an unserer Schule zu fördern. Die mobile Bibliothek besteht aus Rollkisten und beinhaltet Lesematerial aus verschiedenen Bereichen: Bilderbücher zu unterschiedlichen Themen; Märchen, Film und Fernsehen; Kinderbücher; Sachbücher; Duden und Lexika; Themen aus dem Bereich Sachkunde; Zeitschriften und Comics.

Leseanfänger könnten mit Lesepaten arbeiten. Hier ergäben sich Möglichkeiten zur Zusam-menarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Bibliotheksgruppe der Mittel- und Oberstufe.

Englischunterricht in der Unterstufe

In den Klassen 1 und 2 wird der Englischunterricht vom jeweiligen Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer übernommen. Er orientiert sich an Themenmitteilungen der Heimatschulen und wird in Form kleinerer Unterrichtssequenzen in den Kernunterricht mit dem Einsatz kind-gerechter Lernprogramme integriert.

Die Dritt- und Viertklässler haben einmal wöchentlich eine Stunde Englischunterricht.

Die Themenauswahl erfolgt unter Berücksichtigung der Wünsche der Heimatschulen und des individuellen Kenntnisstandes der Schülerinnen und Schüler bzw. orientiert sich an den Richtlinien für das Fach Englisch in der Primarstufe.
Mediennutzung der Unterstufe

Lehrwerke

Die uns bekannten Grundschulen setzen verschiedene Lehrwerke in ihrem Unterricht ein.

Die Unterstufenlehrkräfte der Ferdinand-Krüger-Schule führen diese Arbeit mit den ent-sprechenden Lehrwerken der Heimatschulen fort.

Viele der gängigen Lehrwerke stehen in der regelmäßig aktualisierten Lehrerbibliothek zur Verfügung. Zusätzlich werden diese Werke durch eine entsprechende Lernsoftware ergänzt.
Computer und Software

Jede Unterstufenklasse verfügt über einen PC oder Laptop. Der Computer wird als Mittel zum (sonder-) pädagogischen Zweck angesehen, als ein hoch-effizientes und motivierendes „Werkzeug“, da er für unsere Schülerinnen und Schüler mit geringer Anstrengungs-bereitschaft und Schulunlust über einen hohen Motivationscharakter verfügt. Zusätzlich werden Computer bei heterogener Klassenzusammensetzung als Differenzierungshilfe, zur Vertiefung und Wiederholung des Lernstoffes eingesetzt. Schülerinnen und Schülern, die noch über keinerlei Erfahrungen im Umgang mit dem Computer verfügen, werden Basiskompetenzen vermittelt.
Ergänzendes Lernmaterial

Eine Lehrkraft unserer Schule verfügt über das Montessori- Diplom und setzt in ihrer Klasse die Montessori-Mathematikmaterialien ein.
Unterricht in der Großgruppe

Zur Förderung sozialer Kompetenzen und der Reintegration in die Heimatschulklasse ist der Unterricht in einer größeren Lerngruppe wichtig. Zurzeit steht die gesamte Schule nur ein Gruppenraum zur Verfügung. Die Unterstufe nutzt diesen Raum dreimal pro Woche für jeweils eine Stunde. Der Unterricht wird von zwei Lehr-kräften gemeinsam gestaltet.
1. Gruppe: „Methodentraining und Co“

Diese Gruppe führt je nach Bedarf Trainingsspiralen zu folgenden Themen durch:

– Förderung von Basiskompetenzen: Schneiden, Kleben, Ausmalen.

– Fantasiereisen zur Förderung des Regelverhaltens und der Kreativität
Übungen zur Wahrnehmungsförderung,
– Spiele zur Förderung der Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit
2. Gruppe: „Förderung feinmotorischer Kompetenzen“

Die Schülerinnen und Schüler wählen ein Angebot aus dem Bereich der textilen Gestaltung.
3. Gruppe: „Musik, Geschichten, Wahrnehmung und Co“

Schülerinnen und Schüler mit ausreichender Lesefertigkeit (meistens Klasse 3 und 4) singen gemeinsam, hören Geschichten und spielen Spiele, die verschiedene Bereiche der Wahr-nehmung fördern.
3.2 Sekundarstufe I und II
In der Ferdinand-Krüger-Schule werden Schülerinnen und Schüler aller Schulformen der Sekundarstufe I und II unterrichtet: Förderschule (alle Formen), Haupt-, Real- und Gesamt-schule, Gymnasien und Berufkollegs.

Aus dieser großen Bandbreite von (Heimat-) Schulen, den unterschiedlichen Lehrwerken und nicht zuletzt aufgrund der sehr individuellen (auch krankheitsbedingten) Lernaus-gangslagen ergibt sich die Notwendigkeit, für jede einzelne Schülerin bzw. jeden einzelnen Schüler ein „passendes“ Lernangebot bereitzustellen.

Dieses soll bzw. kann:

Die Vorgaben der Heimatschulen, insbesondere bei den klassischen Hauptfächern, berücksichtigen, um Lernrückstände zu vermeiden

Eventuell festgestellte Lücken in einzelnen Bereich (teilweise) reduzieren

Die besonderen (krankheitsbedingten) Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler berücksichtigen, z.B. Vermeidung von Überforderungen, übersichtliches Lerntempo, Schaffung von Erfolgserlebnissen

Besondere Interessen und Stärken unserer Schülerinnen und Schüler aufgreifen, um damit deren Lernmotivation zu erhöhen

Das Sozial- und Arbeitsverhalten der Schülerinnen und Schüler fördern helfen.

Nicht zuletzt aufgrund der räumlichen und organisatorischen Besonderheiten in unserer Schule ist die Bildung von weitgehend leistungshomogenen Fach-Lerngruppen stark ein-geschränkt. Grundsätzlich findet der Unterricht in dieser Altersstufe in Kleingruppen statt. Positiv daran zu sehen ist die Möglichkeit, innerhalb dieser relativ schnell eine erste Einschätzung der individuellen Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler zu erhalten. Darüber hinaus kann schnell bei auftretenden Problemen eingegriffen werden. Durch den raschen Aufbau einer tragfähigen Lehrer-Schüler-Beziehung können erste Impulse für eine Verbesserung von Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler vermittelt werden.

Im Bereich der Fremdsprachen (besonders bei der zweiten und dritten) sowie im Fach Mathematik in den höheren Klassen werden Fachgruppen angeboten, die neben dem normalen Klassenunterricht stattfinden.

Die methodisch-didaktischen Entscheidungen sind von der jeweiligen individuellen Situation bzw. Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler abhängig. So kann z.B. ein weit-gehend selbst gesteuertes, eigenverantwortliches Lernen für manche Schülerinnen und Schüler eine passende Form des Lernens darstellen, während andere damit überfordert wären und ein möglicher Therapieerfolg dadurch in Frage gestellt würde.

Genau wie in der Primarstufe ist in den Sekundarstufen I und II häufig die Frage nach einem neuen Lernort bzw. nach einer geeigneteren Schulform zu beantworten. Hier hat unsere Schule die Aufgabe, im Gespräch mit Eltern, Heimatschulen, Klinik und auch anderen Stellen (z.B. Jugendamt), nach neuen Wegen zu suchen, wenn sich gezeigt hat, dass eine Weiter-führung der bisherigen Schullaufbahn nicht möglich ist.
Medienkonzept
Neben den klassischen Unterrichtsmedien (Lehrbücher, Hefte) kommen in der Ferdinand-Krüger-Schule auch andere Medien, wie z.B. Computer und Lernsoftware zum Einsatz.
Computereinsatz/ Einsatz von Lernsoftware
In jedem Klassenraum ist zumindest ein PC vorhanden. Darüber hinaus gibt es einige Notebooks, die variabel eingesetzt werden können (u.a. im Rahmen einer Stations-beschulung). Acht der vorhandenen PCs sind internetfähig.

Die vorhandenen Computer werden an unserer Schule unterschiedlich eingesetzt. Oftmals verfügen die heutigen Lehrbücher über beigelegte Software-CDs, auf denen sich zusätzliche Unterrichtsmaterialien (z.B. Audio-Dateien für den Englisch-Unterricht) befinden. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Lernprogrammen, die lehrwerkunabhängig im Unterricht zum Einsatz kommen. Grundsätzlich eröffnet sich für die Schülerinnen und Schüler durch die Nutzung von Computern die Möglichkeit, sich weitgehend unabhängig von den Lehr-personen, im Rahmen der Festigung und Vertiefung von Lerninhalten intensiv mit diesen auseinanderzusetzen.

Mit einigen Programmen, z.B. der „Aufgabensammlung Mathematik“, können Lehrerinnen und Lehrer schnell und unkompliziert individuell passende Arbeitsblätter zu unterschiedlichen Themen erstellen und ausdrucken.
Während bei Schülerinnen und Schülern der Primarstufe der Computer in erster Linie als Medium zur Arbeit mit Lernprogrammen dient, nutzen Schülerinnen und Schüler der Sekun-darstufen diesen darüber hinaus auch für andere, weitergehende Zwecke.

Hier sind vor allen Dingen die Recherche im Internet sowie die Anfertigung von Grafiken und Texten im Rahmen von Referaten bzw. Jahresarbeiten zu nennen.
Angemessene Nutzung des Mediums Computer bzw. des Internets
Computer und Internet nehmen in der Lebensrealität unserer Schülerinnen und Schüler einen immer breiter werdenden Raum ein. Viele von ihnen nutzen diese Medien selbst-verständlich und auch in einem sehr umfangreichen zeitlichen Rahmen, wobei der Kontakt in sozialen Netzwerken (z.B. „Schüler-VZ“ oder „Facebook“) sowie das Spielen von Computer-spielen an vorderster Stelle stehen. Immer öfter werden Schülerinnen und Schüler Opfer von „Cybermobbing bzw. –bullying“ oder entwickeln eine Computer-Sucht.

Unsere Schule versucht, sie dafür zu sensibilisieren, welche Probleme sich durch übermäßi-ge PC-Zeit oder durch den zu sorglosen Umgang mit privaten Informationen bei sozialen Netzwerken ergeben können. Hierzu ist im Internet eine große Menge von Unterrichts-materialien abrufbar (z.B. bei „Klicksafe.de“ oder bei Anbietern von sozialen Netzwerken). Diese werden von den Lehrerinnen und Lehrern bei Bedarf im Unterricht genutzt.

Zusätzliche Angebote in der Sekundarstufe I
Schülerbücherei
Die Lesekompetenz vieler Fünftklässler, aber auch älterer Schülerinnen und Schüler, ist oft unzureichend, der aktive Wortschatz stark eingeschränkt. Schon bei einfachen Texten können Verständnisprobleme auftreten. Außerdem besteht im Unterricht oft nicht mehr die Möglichkeit, längere Textpassagen laut vorzulesen. Gerade Schülerinnen und Schüler unserer Schule haben häufig Ängste entwickelt und trauen sich das laute Vorlesen und das damit verbundene Heraustreten aus der Gruppe nicht (mehr) zu. Deshalb ist ein Ziel unserer Schule, sowohl die Lesekompetenz als auch die Selbstsicherheit unserer Schülerinnen und Schüler zu fördern. Damit verbunden ist auch die Absicht, sie wieder in einem entspannten Rahmen mit Literatur in Kontakt kommen zu lassen. Für viele von ihnen dürfte die Erfahrung, dass Lesen Spaß machen kann, neu sein.

In unser „Büchereistunde“ haben die Schülerinnen und Schüler einmal in der Woche die Gelegenheit, in einer Kleingruppe (5-8 Schüler) gemeinsam eine Lektüre zu lesen. Die Auswahl des jeweiligen Buches erfolgt nach gemeinsamer Beratung der Lehrperson mit den Schülerinnen und Schülern. Dabei kann die Bandbreite der Lektüren je nach Interessen und Lesekompetenzen sehr groß sein. Zumeist bieten sich nicht zu umfangreiche Bücher aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer der Schülerinnen und Schüler in unserer Schule an. Zu Beginn jeder Stunde wird der bisherige Inhalt wiederholt, im Text angesprochene Themen oder Problemfelder werden im Unterrichtsgespräch aufgegriffen und vertieft. Darüber hinaus steht unsere Schulbücherei leseinteressierten Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, die sich während ihres Aufenthalts dort Bücher ausleihen können.

4 Rückschulungskonzept

Unseren Schülerinnen und Schülern soll eine möglichst reibungslose Rückkehr an ihre bzw. seine Heimatschule oder ein erfolgreicher Wechsel an eine neu aufnehmende Schule ermöglicht werden. Wichtig ist dabei die frühzeitige Planung durch den Klassenlehrer der Ferdinand-Krüger-Schule, den zuständigen Therapeuten und den Lehrerinnen und Lehrern der Heimatschule.

Hierzu gehört:

Kontaktaufnahme und Beratung mit der Heimatschule

Bei beabsichtigter Einleitung eines Verfahrens nach AO-SF Kontaktaufnahme / Beratung mit den Erziehungsberechtigten und Lehrerinnen und Lehrern der Heimatschule

Beratung bezüglich Wiederholung des Schuljahres; Schul(form)wechsel

Organisation eines „RundenTisches“ mit allen an der Förderung Beteiligten

Für bestimmte Schülerinnen und Schüler der FKS kann es sowohl aus therapeutischer als auch aus pädagogischer Sicht bedeutsam sein, wenn sie probeweise vor der Rückkehr in die Heimatschule eine entsprechende Schule in der Nähe der Klinik besuchen.

Unsere Schule vermittelt die Möglichkeit von Probebeschulungen an den drei Schulen des benachbarten Schulzentrums Südwest sowie den Heimatschulen der Schüler im Bochumer Raum. Hierbei soll die Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler erprobt werden, wobei eine pädagogische/therapeutische Begleitung durch FKS und KJP stattfindet. Die Probebeschulungen erfolgen in enger Kooperation mit den beteiligten Schulen und der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wobei folgende Punkte beachtet werden müssen:

der Stellenwert der Probebeschulung im Therapieverlauf des Patienten

die Einschätzung der Klinik und der FKS bezüglich der Belastbarkeit und der Leistungsfähigkeit der Schülerin bzw. des Schülers

die Anmeldung an der aufnehmenden Schule als Gastschülerin bzw. Gastschüler (falls nicht Heimatschule)

die Planung und Organisation der notwendigen pädagogischen Maßnahmen

der regelmäßige Kontakt zwischen allen Beteiligten

In Ausnahmefällen wird eine Schülerin bzw. ein Schüler auch nach der Entlassung aus der Klinik durch die FKS beschult. Diese externe Beschulung kann auf Elternantrag und nur unter Beachtung bestimmter Aufnahmekriterien durchgeführt werden, wenn sich die Auf-nahme an einer „neuen“ Schule/ in einer neuen Einrichtung nicht unmittelbar an die Ent-lassung anschließt. Die externe Beschulung ist sehr personalintensiv, muss auch von ärztlich-therapeutischer Seite befürwortet und letztlich durch die Schulaufsichtsbehörde genehmigt werden.

5 Kooperationen

Eine wesentliche Zielsetzung der Klinikschule ist die Reintegration der Schülerin bzw. des Schülers in die gewohnte Lernumgebung oder – durch veränderte Perspektiven – die Integration in einen neuen schulischen Lernort. Die Lehrerinnen und Lehrer der Ferdinand-Krüger-Schule arbeiten in multiprofessionellen Teams und kooperieren deshalb mit allen an der Erreichung dieses Zieles Beteiligten.
Kooperation innerhalb des Kollegiums

Wir arbeiten im Kollegium in Fragen der Erziehung und Bildung zusammen. Hierzu treffen wir uns wöchentlich in einer Dienstbesprechung, in der neben der Verteilung neu aufge-nommener Schüler auch planerische und pädagogische Überlegungen ausgetauscht werden. Hinzu kommen regelmäßige Lehrerkonferenzen und kollegiumsinterne Fortbildungen. Darüber hinaus finden zahlreiche Besprechungen der Kolleginnen und Kollegen untereinander bei der Stundenplangestaltung und der Einteilung des Fachunterrichts, aber auch bei Schwierigkeiten im Umgang mit einzelnen Schülerinnen und Schülern statt.
Kooperation mit Klinik und Station

Durch die Informationen der Ärztinnen und Ärzten, Heimerzieherinnen und Heimerziehern sowie Therapeutinnen und Therapeuten der KJP stellen wir uns auf die momentane Befindlichkeit und unterrichtliche Belastbarkeit der Schülerinnen und Schüler ein.

Wir informieren die Therapeuten über im Unterricht beobachtete Auffälligkeiten des Kindes, geben Hilfen (in enger Abstimmung mit den Heimatschulen) bei der Schullaufbahnberatung bzw. Berufsfindung und begleiten die Einleitung und Durchführung von Verfahren nach § 11 AO-SF.

Wir nehmen wöchentlich an den Visiten der verschiedenen Stationen der KJP teil, um im multiprofessionellen Team auch die schulischen Belange einzubringen. Hier werden Beob-achtungen der Schule, die aktuelle Krankheitssituation sowie das Verhalten der Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Therapieformen (Gruppen- bzw. Einzeltherapie), auf den Stationen und in der motopädischen Förderung besprochen. Ebenfalls nehmen wir an den wöchentlich stattfindenden Fallbesprechungen teil, bei denen eine Schülerin bzw. ein Schüler im Mittelpunkt der interdisziplinären Betrachtung von Klinik und Schule steht.
Auf der Leitungsebene findet einmal monatlich eine gemeinsame Sitzung der Klinikleitung, der Pflegedienstleitung und der Schulleitung der FKS statt, um organisatorische, pädagogische bzw. aktuelle Themen zu besprechen.
Darüber hinaus sind drei Klinikvertreter Mitglieder der zweimal jährlich stattfindenden Schulkonferenz der FKS.
Die Kooperationsvereinbarungen zwischen Schule und Klinik stellen einen „Geschäftsverteilungsplan“ beider Institutionen dar und legen Verfahrensweisen und Verbindlichkeiten für beide Seiten fest (vgl. Anhang).

Kooperation mit der Heimatschule

Bei einer Neuaufnahme wird von der Heimatschule schnellstmöglich ein Bericht angefordert, um Informationen über den Leistungsstand, schulische Probleme und Auffälligkeiten sowie Stoffverteilungspläne zu bekommen.

Breiten Raum nehmen Gespräche mit den Lehrerinnen und Lehrern der Heimatschulen während des Klinikaufenthaltes ein. Neben telefonischen Kontakten werden die Kollegen auch in Kooperation mit den Therapeutinnen und Therapeuten zu Klärungs- oder Perspektiv-gesprächen bei beabsichtigtem Wechsel der Klasse oder Schule eingeladen. Ziel dieser Kontakte ist die Hilfe zur Wiedereingliederung der Schülerin bzw. Schülers.

Nach Entlassung einer Schülerin/eines Schülers erhalten die Schulen einen abschließenden Schulbericht, in dem die erarbeiteten Unterrichtsinhalte, Informationen zum Leistungs- und Sozialverhalten enthalten sind.

Diese Kooperation wurde erstmals 2008 in einem Evaluationsverfahren (Fragebogen) ausgewertet. Die weitaus überwiegende Zahl der Heimatschulen berichtete, dass durch den Aufenthalt in der Klinik keine Lerndefizite entstanden seien und bezeichnete die Zusammen-arbeit mit der Ferdinand-Krüger-Schule als positiv.

Kooperation mit dem Elternhaus

Elternarbeit und Elternberatung während des Klinikaufenthaltes ist zunächst Bestandteil der therapeutischen Arbeit der Klinik. Während des Klinikaufenthaltes wird in der Regel mit den Erziehungsberechtigten Kontakt aufgenommen, wobei die Elterngespräche von den Thera-peutinnen und Therapeuten der Klinik organisiert und koordiniert werden. Elterngespräche können bei Bedarf jederzeit von den Kolleginnen und Kollegen angefordert werden. Wir unterstützen die Therapeutinnen und Therapeuten in ihrer Elternarbeit, dabei besprechen wir bei Bedarf mit den Eltern (und bei den stationär aufgenommenen Schülerinnen und Schülern mit den Erzieherinnen und Erziehern), welchen Einfluss sie auf Schulschwierigkeiten ihres Kindes haben und in welcher Weise sie darauf reagieren können. Insbesondere Entscheidungen über die weitere Schullaufbahn bzw. angemessene Beschulungsmöglichkeiten stehen im Mittelpunkt dieser Gespräche.

Kooperationen mit dem Schulzentrum Südwest und anderen Schulen

Eine Kollegin des benachbarten Theodor-Körner-Gymnasiums (TKS) ist seit Beginn des 2. Halbjahres des Schuljahres 2010/2011 mit zunächst sechs Stunden, dann vier Stunden an die FKS abgeordnet und stellt hier den Mathematikunterricht für Schülerinnen und Schüler der Sek. II (Gymnasium; Berufskolleg) sicher.

Zusätzlich werden bei Bedarf Kolleginnen und Kollegen der TKS bzw. anderer Bochumer Gymnasien und Gesamtschulen angefragt und stellen die schulische Förderung der Ober-stufenschülerinnen und Oberstufenschüler im Rahmen des Haus- und Sonderunterrichts für spezifische Fächer im Bereich der gymnasialen Oberstufe sicher.

Über die Durchführung und Begleitung von Probebeschulungen an den Schulen des Schulzentrums Südwest wird an anderer Stelle ausführlich berichtet (Kap. 4 Rückschulungs-konzept).

Einmal monatlich (bzw. bei aktuellem Bedarf) nimmt der Schulleiter der FKS an der wöchentlichen Dienstbesprechung der Schulleitungen der Schulen des Schulzentrums teil.

Zudem nehmen die Lehrerinnen und Lehrer der FKS gelegentlich an Veranstaltungen der Schulen des Schulzentrums teil (z.B. Schulfeiern, Fortbildungen) bzw. im Rahmen der Be-gleitung und Organisation der Probebeschulungen.

Schulleitungen und Kolleginnen bzw. Kollegen anderer Bochumer Schulen werden zu Infor-mationsveranstaltungen an die FKS eingeladen bzw. informieren sich informell im Rahmen des kollegialen Austausches über die Arbeit an der FKS.

Die Schulleitung der FKS nimmt regelmäßig an den Dienstbesprechungen der Bochumer Förderschulen teil.

Darüber hinaus informiert die Schulleitung der FKS auf Anfrage bei Dienstbesprechungen anderer Schulformen über die Tätigkeit der Schule für Kranke (bisher: Gymnasien; Grundschulen).

Kooperationen mit anderen Klinikschulen

Die Kooperation mit anderen Klinikschulen erfolgt durch die Schulleitung und Teile des Kollegiums im Rahmen der Mitgliedschaft im Verband „Schule und Psychiatrie“ (SchuPs) mit einer einmal jährlich bundesweit stattfindenden Tagung und Fortbildungsveranstaltung.

Darüber hinaus ist die Schulleitung der FKS im Vorstand der „Landesarbeitsgemeinschaft der Klinlikschulen in NRW“. Hier findet einmal jährlich eine landesweite Schulleiter-fortbildung statt, in der aktuelle Probleme und Entwicklungen der Klinikschulen diskutiert werden.

Kooperation mit dem Jugendamt und weiteren Institutionen

Die Schulleitung der FKS ist (stellvertretendes) Mitglied der Kooperationskonferenz und der Fallkonferenz der Stadt Bochum. Hier werden Fachtagungen und Fortbildungen für alle Bochumer Schulen aus dem Bereich der Kinder-und Jugendpsychiatrie vorbereitet bzw. in den Fallkonferenzen einzelfallbezogen besondere Hilfen für Kinder und Jugendliche verab-redet und entschieden.

Darüber hinaus nimmt die Schulleitung regelmäßig an den Sozialraumkonferenzen des Jugendamtes regelmäßig teil.

Ein regelmäßiger Kontakt besteht ferner zu dem Bezirksbeamten der Polizeistation Linden und der Feuerwehr Bochum u.a. im Rahmen von Fortbildungen und Beratungen der Lehrkräfte und Schulleitung für Krisenfälle.

Ein regelmäßiger Kontakt besteht ferner zu dem BAD Dortmund, der die Schulleitung regel-mäßig bei der Anfertigung des jährlichen Sicherheitsberichts unterstützt (u.a. durch gemein-same Begehungen).

6 Fortbildungsplanung

Unsere Lehrerinnen und Lehrer nehmen an fachdidaktischen Fortbildungsveranstaltungen vor allem in den schulischen Kernfächern Deutsch, Mathematik, Englisch teil. In besonderen Mangelfächern wird eine Nachqualifizierung angestrebt (Erwerb der Lehrbefähigung für das entsprechende Fach.

Wir nehmen an sonderpädagogischen Kongressen und Fortbildungs-veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Schule in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (hier insbesondere die jähr-liche SchuPs- Tagung) teil.

Wir nehmen regelmäßig an ausgewählten medizinischen Fortbildungsveranstaltungen zu einzelnen kinder – und jugendpsychiatrischen Themen teil, die wir oft gemeinsam mit den Therapeuten und Ärzten der Klinik durchführen.

Wir organisieren kollegiumsinterne Fortbildungen zu förderdiagnostischen Themen und offene(ren) Unterrichtsformen.
7 Ausblick: Schulentwicklung
Entwicklungsziele für die Schuljahre 2011/ 2012 und 2012/ 2013

Entwicklungsziel

Angestrebte Ergebnisse
Festlegung eines Evaluationsschwerpunktes:

Schüler-Feedback

Verstärker Einbezug von Schülerinnen und Schülern in Förderplanung

Fragebogen

Selbsteinschätzungsbogen (Stärken-Schwächen-Analyse)

Verbesserung der Diagnosekompetenzen

Sammlung und Sichtung von Diagnoseverfahren für die Hauptfächer D,M,E für die Unter- und Mittelstufe
Förderung des selbstständigen und eigenverantwortlichen Lernens Systematische Förderung des individualisierenden differenzierenden Lernens der Schüler
Lehrer und Schüler setzen Arbeitsformen des offenen Unterrichts verstärkt im Unterricht der Kernfächer ein
Verbesserung der Teamarbeit

Erstellen von Themenkisten für den offenen Unterricht
Verbesserte Arbeit mit Förderplänen; Schwerpunkt: Verhaltenspläne

Konzept zur systematischen Förderung von Verhaltenszielen aus dem sozial- bzw. emotionalen Förderbereich

Anhang
Schulordnung

Förderplan – Formular

Kooperationsvereinbarung
Anhang Schulprogramm der Ferdinand-Krüger-Schule
Vorbemerkung:
Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (im folgenden „VALEARA“ genannt) und die Ferdinand – Krüger – Schule, Städt. Klinikschule (im folgenden „Schule“ genannt)  in Bochum-Linden sind zwei mit je eigenständigem Auftrag und Inhalt arbeitende Einrichtungen.
Während VALEARA den Auftrag der Untersuchung und Behandlung psychisch erkrankter Kinder- und Jugendlicher erfüllt, ist es Aufgabe der Schule, im Rahmen der schulgesetzlichen Bestimmungen den Erziehungs- und Bildungsauftrag dieser Kinder und Jugendlichen wahrzunehmen und umzusetzen.
Für das Wohl der uns gemeinsam anvertrauten Kinder und Jugendlichen ist es erforderlich, dass beide Institutionen ihre fachspezifischen Arbeits- und Vorgehensweisen koordinieren und sich abstimmen.
Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Klinik und Schule sind die Basis für die folgenden Ausführungen und liegen den folgenden Kooperationsvereinbarungen zu Grunde.
Diese Kooperationsvereinbarungen machen organisatorische Abläufe transparent und geben Handlungssicherheit für die gemeinsame Arbeit.

Bochum, den ____________

Hr. Julius ________ _____________ ____________ ___________

Schulleiter

1. Die Anmeldung von Schülerpatienten an der Ferdinand- Krüger – Schule
Für die Anmeldung der Patientinnen und Patienten an der Schule stehen den einzelnen Stationen Anmeldebögen zur Verfügung. Neben der Übermittlung wichtiger Schülerdaten bestätigt die Klinik den Zeitpunkt der Aufnahme sowie die voraussichtliche Dauer des Aufenthaltes, versehen mit der Unterschrift des Stationsarztes / der Stationsärztin.
Der Anmeldebogen stellt neben der Übermittlung der schulrechtlich verpflichtenden Angaben (Rd. Erlass vom 20.01.2004; Verfügung MSJK NRW vom 05.03.2004) eine wichtige Informations- und Arbeitsgrundlage für die Schule dar und ist Grundlage für die Schülerverteilung, die Stundenplangestaltung und die Kontaktaufnahme zur Heimatschule.
Er ist Bestätigung dafür, dass der behandelnde Arzt/ die behandelnde Ärztin gegen die Beschulung durch die Schule aus medizinischer Sicht keine Bedenken hat bzw. dass er oder sie diese besondere Beschulung für notwendig erachtet.
Auch Patientinnen und Patienten, die aus medizinisch – therapeutischer Sicht nicht oder noch nicht schulfähig sind, sollten der Schule mit einem entsprechenden Hinweis unter der Rubrik „ Bemerkungen“ gemeldet werden. Vorbereitende bzw. flankierende Gespräche mit der Klinik, Kontaktaufnahmen bei uns erleichtern dann den nahtlosen Übergang zu uns bei der Wiedererlangung der Schulfähigkeit.
In die Rubrik „Bemerkungen“ ist auch alles einzutragen, was für den schulischen Organisationsablauf bei der Stundenplanung relevant ist, also

z. b. bestimmte Diätvorschriften, Weglaufgefährdung, Gefahr suizidaler Handlungen, Medikationen usw.

In besonders schweren Fällen kann die Schule, abhängig von der Lehrerauslastung und Stellenbesetzung, Einzelunterricht auf den Stationen erteilen.
Schüleranmeldungen werden von der Klinik bis Donnerstag 10.00 Uhr ins Schulfach der Klinik gelegt und dort von der Schulsekretärin oder einer Lehrperson abgeholt. Spätere Anmeldungen werden von der Schule im Rahmen der personellen und organisatorischen Möglichkeiten berücksichtigt.

2. Die Aufnahme an der Ferdinand – Krüger – Schule:
Die Schülerin oder der Schüler werden nach Eingang des vollständig ausgefüllten Anmeldebogens durch die Schulleitung an der Schule aufgenommen. Mit dieser Aufnahmeentscheidung beginnt das Schulverhältnis des Kindes / des Jugendlichen .Dies bedeutet, dass sie an der Klonikschule schulpflichtig sind und hier Zuwendung, Erziehung, Unterricht, Beratung und Bewertung in Anspruch nehmen können.

Unter Berücksichtigung ihrer individuellen Befindlichkeit und Belastbarkeit haben sie alle Rechte und Pflichten eines Schülers im Rahmen der (schul-) gesetzlichen Bestimmungen.

Eltern, Erziehungsberechtigte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stationen helfen ihnen dabei, ihrer Aufgabe als Schüler in Kooperation mit den Lehrerinnen und Lehrern der Schule nachzukommen

3. Beurlaubungen vom Unterricht:
Sollte es aus therapeutischer Sicht sinnvoll sein, einem Patienten / einer Patientin eine Beurlaubung von seinem/ ihrem stationären/ teilstationären Aufenthalt zu gewähren (z.B. durch ein verlängertes Wochenende, durch Brückentage nach Feiertagen usw.) wird eine solche Entscheidung rechtzeitig mit der Schule abgestimmt.

4. Information der Schule bei Erkrankungen
Erkrankt ein Patient und kann deshalb die Schule nicht besuchen, wird die Klinikschule telefonisch zum frühestmöglichen Zeitpunkt benachrichtigt. Die Schule ist ab 0745 telefonisch erreichbar.
5. Information der Schule bei Kontaktaufnahme mit der Heimatschule

Über Gespräche/ Absprachen der Therapeutinnen / der Therapeuten mit den Lehrerinnen oder Lehrern der Heimatschulen sollen die Lehrerinnen / Lehrer der

Ferdinand-Krüger-Schule informiert werden, um einen gleichen Informationsstand sicherzustellen.

6. Die Entlassung der Patientinnen und Patienten aus der Klinik und die Beendigung der Beschulung durch die FKS:
In aller Regel endet mit der Entlassung eines Patienten aus der Klinik auch sein Schulverhältnis an der FKS. Die Heimatschule ist rechtzeitig über die Rückkehr zu informieren. Dies geschieht durch die Ferdinand-Krüger-Schule im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages.
Die Schule hat die Aufgabe, in Absprache mit den Therapeutinnen und Therapeuten den Übergang in die Heimatschule oder der neu aufnehmenden Schule anzubahnen, vorzubereiten und zu flankieren.

Dies ist für die (Wieder-) Eingliederung der Schülerinnen und Schüler von erheblicher Bedeutung.

Es ist hierzu notwendig, dass die Therapeutin / der Therapeut den zuständigen Lehrer möglichst frühzeitig über eine geplante Entlassung informiert (z.B. in der wöchentlich stattfindenden Visite bzw. telefonisch). Die Lehrerinnen und Lehrer bekommen hierdurch die Möglichkeit Ablöseprozesse vorzubereiten und die Schüler auf die zu erwartende Lern- und Sozialsituation in der Heimatschule pädagogisch vorzubereiten.

In problematischen Einzelfällen ist es sinnvoll, wenn die zuständige Therapeutin/ der zuständige Therapeut und der Schüler vor der Entlassung ein Gespräch mit dem Klassenlehrer der Ferdinand-Krüger-Schule führen und die Organisation der Rückschulung besprechen.

In einigen Fällen wird es zusätzlich notwendig sein, ein Abschlussgespräch mit den jeweils relevanten Teilnehmern zu initiieren (z.B. Lehrer der Heimatschule, Therapeuten, Eltern…).
Der von der Klinik laut Schulgesetz auszufüllende Entlassschein, ebenfalls versehen mit der Unterschrift des Stationsarztes / der Stationsärztin, sollte möglichst bis zum
Zeitpunkt der Stundenplanerstellung der Schule vorliegen (Donnerstag, 10.00Uhr Schulfach).
Ist die Entlassung mit einem zukünftigen neuen Aufenthaltsortes des Kindes/ des Jugendlichen verbunden (Heim, Internat, Pflegefamilie…), erbitten wir stets die
Angabe der neuen Adresse, um den Schulwechsel zur neuen Schule betreuen und die Einhaltung der Schulpflicht überwachen zu können.

Der Heimatschule gegenüber ist die FKS auskunftspflichtig.
Kommt es zu Entweichungen , die eine unmittelbare Entlassung nach sich ziehen, oder zu Therapieabbrüchen, die zu plötzlichen Entlassungen gegen ärztlichen Rat führen, ist es unbedingt erforderlich, dass die Schule zum frühestmöglichen Zeitpunkt von diesem Vorfall in Kenntnis gesetzt wird.

7. Probebeschulungen an der Heimatschule oder im Rahmen eines Gastschulverhältnisses
Für bestimmte Schülerinnen oder Schüler kann es sowohl aus therapeutischer als auch aus sonderpädagogischer Sicht sinnvoll sein, wenn sie probeweise ihre Heimatschule oder eine entsprechende Gastschule (zumeist im Schulbezirk Bochum-Südwest) besuchen.
Es handelt sich hierbei um eine Maßnahme, die eines sorgfältig abgestimmten Vorgehens der Klinik / der Schule bedarf hinsichtlich
Des Stellenwertes der Probebeschulung im Therapieverlauf des Patienten

Der Einschätzung der Schule bezüglich Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit eines Schülers

Der Planung der Anmeldung bei der Heimatschule bzw. der Gastschule

Der Planung notwendiger flankierender pädagogischer Unterstützungs- und Begleitungsmaßnahmen

Des gegenseitigen Kontakthaltens aller während der Probebeschulung Beteiligten

Die Genehmigung der Probebeschulung an der Heimatschule oder einer Gastschule erfolgt durch die Schulleitung der Ferdinand – Krüger-Schule, bei der Probebeschulung an einer Gastschule auch durch deren Schulleitung gemäß Antragsformular. Bei der Einleitung eines Gastschulverhältnisses befürwortet die Klinik die Probebeschulung aus medizinisch-therapeutischer Sicht in schriftlicher Form.
Während der Probebeschulung bleibt die Schülerin/ der Schüler bis zur Entlassung Schüler der Ferdinand-Krüger-Schule. Hierdurch ist gewährleistet
dass er oder sie bei auftretenden Problemen jederzeit den Schulbesuch an der FKS fortsetzen kann.

8. Gruppentherapien und Schulunterricht
Die Schule erstellt wöchentlich ihren Stundenplan. Hierbei haben die Zeiten für die Gruppenpsychotherapie und die Gruppenmotopädie, die in die Unterrichtszeit fallen, Vorrang vor Unterrichtszeiten der Schule.

Die für den Schulunterricht zur Verfügung stehende Zeit erfährt dadurch eine Einschränkung.
Um diese aus klinkorganisatorischer Sicht unvermeidbaren Einschränkungen möglichst gering zu halten werden folgende Regelungen getroffen:
Am gleichen Schulvormittag sollen die Stationsgruppen möglichst nicht sowohl Gruppenmotopädie als auch Gruppenpsychotherapie haben
Die beiden Gruppentherapien sollen möglichst nicht zwei hintereinander liegende Unterrichtsstunden umfassen.
Die Unterrichtszeiten der von anderen Schulen abgeordneten Lehrerinnen und Lehrer (z.Zt. Unterricht Herr Muth; Lehrerinnen und Lehrer im Sonderunterricht) sind nicht mit regulären Therapieterminen zu belegen